„She/They“, „He/Him“ - Gender Pronouns in Social Media
Nachträglich zum German Diversity Day haben wir für euch einen Beitrag zu Gender Pronouns in Social Media. Wir erklären euch das Einmaleins von Pronomen und warum Du sie auch benutzen solltest.
Wer Social Media nutzt hat es wahrscheinlich schon mal gesehen: Gender Pronouns. Doch was sind Gender Pronouns (zu Deutsch: Pronomen)? Was bedeutet es, wenn ein:e Influencer:in oder ein:e Freund:in „(she/her)“, „(he/they)", oder „(er/sein)“ in seinem Profil stehen hat? Und warum solltest auch du deine Pronomen in dein Social Media Profil schreiben?
Immer mehr Nutzer:innen, egal ob Influencer:innen, Promis oder deine Freund:innen, zeigen in ihrem Social Media Profil offen, mit welchen „Gender Pronouns“ sie sich identifizieren und angesprochen werden möchten. Viele möchten damit ihre Angehörigkeit zur LGBTQ+ (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Queer und alles andere was noch so aus dem heteronomen Rahmen fällt) zeigen, oder diejenigen die der Community angehören unterstützen. Doch was bedeuten die einzelnen Pronomen überhaupt? Wofür steht „they/them“? Was ist der Unterschied zwischen Geschlecht und Geschlechtsidentität? Die Grundlagen kurz erklärt: Geschlecht ist der Körper, in dem man sich befindet. Geschlechtsidentität hingegen meint, wer du als Person bist, emotional, sozial und psychisch. Sie ist das Geschlecht, von dem du innerlich weißt, dass du es bist.
Ich selber bin cis-Frau, das heißt meine Geschlechtsidentität stimmt mit dem Geschlecht, das mir bei der Geburt zugewiesen wurde, überein. In meinem Instagram Profil findet man daher die Pronomen „she/her“ oder „sie/ihr“. Ein cis-Mann würde sich demnach mit „er/seins“ („he/him“) identifizieren.
Genauso hätte aber auch eine Transsexuelle Person, die beispielsweise als Mann geboren wurde, sich aber mit dem weiblichen Geschlecht identifiziert, weibliche Pronomen und würde wahrscheinlich mit diesen angesprochen werden wollen.
Non-binäre Menschen fühlen sich weder als Frau noch als Mann. Ihre Geschlechtsidentität kann ein bisschen von beiden binären Geschlechtern enthalten, während manche sich in keinem der Geschlechter wiedererkennen. Sie nutzen die Pronomen „they/them“ um anderen zu zeigen, wo sie sich selbst auf dem binären Spektrum sehen.
Es ist auch möglich, dass jemand, der sich an einem Tag einem Geschlecht zugehörig fühlt, sich am nächsten Tag durch keines oder von beiden repräsentiert sieht. Diese Person würde sich z.B. mit „she/they“ identifizieren.
Warum solltest du also deine Pronomen also in deine Bio schreiben? Als cis-Mensch ist das doch unnötig, oder?
Nein, denn dadurch, dass du deine Pronomen für alle erkennbar nach außen trägst und zeigst, dass du um ihre Wichtigkeit weißt, drückst du auch aus, dass du die Geschlechtsidentität anderer respektieren wirst. So wird ein sicherer Raum für alle geschaffen, ihr wahres Ich nach außen tragen zu können und dafür respektiert zu werden. Außerdem kann es dazu beitragen, weniger Fehler zu machen, indem du andere mit einem Pronomen ansprichst, mit dem sie sich nicht (mehr) identifizieren. Besonders von Transsexuellen und Non-Binären Menschen wird somit auch Druck genommen, sich immer wieder erklären zu müssen. Wir müssen alle lernen, Menschen so zu sehen, wie sie sich selbst sehen und dies auch durch unsere Sprache zum Ausdruck zu bringen.
Einen wichtigen Schritt in Richtung Inklusion hat zuletzt Instagram gemacht: Die App hat bekannt gegeben, dass sie eine neue Funktion einführen möchte, bei der Nutzer:innen ihre gewählten Pronomen direkt in ihrem Profil angeben können. Bis zu vier Pronomen sollen angezeigt werden können, damit du dich und deine Identität in all ihren Facetten darstellen kannst.