Praktikum mit Erasmus+ in Wien - Ein Erfahrungsbericht
Unser Gastautor Leon Eckhardt studiert an der htw saar in Göttelborn Architektur. Um praktische Auslandserfahrungen zu sammeln, absolvierte er im Rahmen des Erasmus+ Programmes ein zweimonatiges Praktikum in Wien. In diesem Beitrag teilt er seine Vorbereitung sowie Erfahrungen und Erlebnisse während seiner Zeit in Österreich.
Schon lange hatte ich den Wunsch, einen Studienaufenthalt im Ausland zu machen. Nachdem ein Auslandssemester nicht infrage gekommen ist, blieb mir die Möglichkeit, nach meinem Bachelorsemester ein Praktikum im Ausland über Erasmus+ zu machen. Wien war für mich die perfekte Wahl. Die Kombination aus der reichen Kulturgeschichte, der internationalen Atmosphäre und den vielen beruflichen Möglichkeiten zog mich sofort an. Nach langem Suchen und Einreichen vieler Bewerbungen antwortete mir das Architekturbüro „PLANET Architects“. Ein junges und motiviertes Team mit großartigen Architektur-Projekten.
Die Bewerbung für das Erasmus+ Programm lief unkompliziert ab. Zunächst habe ich per E- Mail meinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und mein Architekturportfolio an mehrere Büros geschickt und bekam kurze Zeit später die bereits erwähnte positive Rückmeldung. Dieser erste Schritt war wichtig, da ich mich sechs Wochen vor Praktikumsbeginn, mit einem unterschriebenen Arbeitsvertrag beim Erasmus+ Programm anmelden musste. Schließlich bekam ich die Zusage der Hochschule und konnte mich parallel dazu auf die Wohnungssuche begeben. Durch die Studienunterstützung vom Erasmus+ Programm mit 2000 Euro für zwei Monate und einer angemessenen Praktikumsvergütung konnte ich sorgenfreier über die Plattform „WGgesucht“ nach einem passenden Zimmer im Zentrum Wiens suchen. Nach einigen Online-Wohnungsbesichtigungen fand ich eine gemütliche WG im 7. Bezirk, die nicht nur zum Büro praktisch lag, sondern mir auch schnell das Gefühl von Heimat gab. Empfangen wurde ich von meinen zwei Mitbewohnerinnen, die mich sofort herzlich aufgenommen haben und mir den sozialen Einstieg erleichterten.
Im Büro bei PLANET Architects fühlte ich mich ebenfalls sofort willkommen. Das Team war nicht nur fachlich sehr begabt, sondern auch menschlich eine echte Bereicherung. Besonders spannend war die Arbeit an einem Projekt im Burgenland – einem Feuerwehrauto, das komplett neugestaltet werden sollte. Meine Aufgabe war es, den Innenausbau zu entwerfen und praktisch umzusetzen, damit den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten werden kann, vom Ausland aus zu arbeiten und gleichzeitig Urlaub zu machen. Dabei faszinierte mich die Mischung von Kreativität und technischer Präzision. Zudem durfte ich an einigen großen Projekten in ganz Österreich mitarbeiten, was mir wertvolle Einblicke in die Architekturlandschaft des Landes und die Arbeit als Architekt gab.
Mein Aufenthalt in Wien war insgesamt ein voller Erfolg. Die Stadt bietet eine unglaubliche Lebensqualität, von den historischen Gebäuden bis hin zu den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten. Besonders wertvoll waren jedoch die Freundschaften, die ich während meines Praktikums geknüpft habe. Die Menschen, die ich kennengelernt habe, sind mittlerweile enge Freunde geworden, und wir stehen immer noch in engem Kontakt.
Rückblickend war das Erasmus+ Praktikum eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Es hat mich nicht nur beruflich weitergebracht, sondern mir auch wunderbare Erinnerungen und Freundschaften beschert, die weit über die Zeit in Wien hinausgehen.