Mentale Stärke im Studium

Greta Böttcher · 

Das Studium bedeutet für viele einen ersten großen Umbruch im Leben. Eigene Entscheidungen, eigene Wohnung, eigene Verantwortung. Auch dafür, das Studium zum Erfolg zu führen. Der Leistungsdruck ist groß und nicht selten stellt man sich selbst hinten an. Doch man kann einiges tun, damit die mentale Gesundheit nicht leidet.

Das Studium ist eine der schönsten Phasen im Leben. Man lernt neue Menschen kennen und orientiert sich neu. Allerdings gibt es auch Phasen, in denen das Studierendenleben sehr stressig ist. Neben Abgaben, Klausuren, Hausarbeiten und Nebenjobs oder Praktika findet man dann nur wenig Zeit für sich selbst. Dabei sollte gerade bei diesem enormen Leistungsdruck die mentale Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Aus diesem Grund sind hier ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt, wie du deine Study-Work-Life-Balance auch während deines Studiums bewahren kannst.

Erster wichtiger Punkt dabei ist eine ausgewogene Ernährung. Auch wenn das Studium viel Zeit in Anspruch nimmt und daher wenig Kapazität fürs Kochen verbleibt, sollte gesundes Essen nicht vernachlässigt werden. Es hilft dir dabei, dich zu konzentrieren. Die fünf „Superfoods“, die du als „Nervennahrung“ in deinen Essensplan integrieren kannst, sind: Heidelbeeren, welche reich an Antioxidantien und damit stresslindernd sind; Fisch als Vitamin B2 und Omega-3-Fettsäure-Lieferant; Haferflocken für ein leckeres, schnell zubereitetes Frühstück sowie Kakao (aus dunkler Schokolade), in welchem die Aminosäure Tryptophan enthalten ist, die in das Glückshormon Serotonin umgewandelt wird. Darüber hinaus darfst du natürlich nicht vergessen, viel zu trinken, in erster Linie Wasser.

Auch frische Luft tut bekanntermaßen gut. Spazierengehen ist das A und O zur Stressreduzierung, denn es senkt deinen Cortisolspiegel. Außerdem fördern ein paar Minuten Abstand zu deinem Unistoff die Konzentration. Studien belegen, dass sich regelmäßige Bewegung im Freien nicht nur lebensverlängernd sowie stimmungshebend auswirkt, sondern zudem der Vorsorge von psychischen Erkrankungen dient.[1]

Aber nicht nur Spazierengehen, sondern ganz allgemein Sporttreiben ist Stresskiller Nr. 1 und schafft einen Ausgleich zu den vielen sitzenden Stunden am Schreibtisch. Sportliche Aktivität wirkt sich nicht nur positiv auf deinen Körper, sondern überdies auf deine Psyche aus. Dadurch werden sowohl Stresshormone neutralisiert und zugleich der Stoffwechsel angekurbelt als auch zahlreiche Endorphine und Serotonin freigesetzt, was zu Glücksgefühlen führt. Wichtig ist auf eine bewusste Atmung zu achten, da diese dein Stresslevel beeinflusst.

Darüber reduziert eine digitale Auszeit Stress. Einfach mal das Handy auf Flugmodus schalten und dafür lieber einen sog. „Powernap“ machen. 10-20 Minuten Kurzschlaf reichen dabei aus, um sich kurz zu entspannen und abzuschalten. Abends solltest du dann aber abends darauf achten, nicht allzu spät ins Bett zu gehen, zumal auch der Schlaf den Lernprozess voranbringt. Während dieser Zeit werden nämlich die erlernten Inhalte mit bereits vorhandenem Wissen verknüpft und im Landzeitgedächtnis abgespeichert.

Schließlich ist die Uni als Meilenstein in unserem Leben sehr wichtig, dennoch solltest du dabei deine mentale Gesundheit nicht aus dem Blick verlieren. Unsere Gesundheit geht nun mal vor. Es ist wichtig sich nicht zu übernehmen, sondern auf einen gesunden Ausgleich zu achten. Setze dir optimalerweise jeden Morgen feste Arbeits- und Freizeitzeiten. Stundenlanges Lernen ohne Pause führt dich nicht zum Erfolg, da so deine Leistungsfähigkeit mit der Zeit immer weiter abnimmt.

Falls du mit mentalen Problemen kämpfst, informiere dich am besten über Beratungs- und Anlaufstellen für psychosoziale Probleme an deiner Universität oder beim Studierendenwerk. Studierende der Universität des Saarlandes finden hier unbürokratisch Hilfe: Studentenwerk - Psychol. Beratung (stw-saarland.de).

 

[1] Miko H-C et al. Auswirkungen von Bewegung auf die Gesundheit, Gesundheitswesen 2020; 82 (Suppl. 3): S184–S195.