Abschlussarbeit leicht gemacht

Karin Distler · 

Die Abschlussarbeit ­– eure letzte große Herausforderung im Bachelor- oder Masterstudium! Danach winken Freizeit, die lang ersehnte Reise oder direkt der erste richtige Job. Unsere Autorin hat vor einigen Wochen ihre Bachelorarbeit abgegeben und im Zuge dessen Erfahrungen gesammelt, wie ihr die finale Phase eures Unilebens ohne größere Komplikationen bewältigen könnt.

1. Frühzeitig Gedanken machen

Jeder Studiengang hat eigene Regeln für die Abschlussarbeit. Bei manchen darf man sich selbst ein Thema und eine Fragestellung überlegen, die man vertieft behandeln möchte. Andere schreiben die Themen vor und verteilen sie nur noch unter den Studierenden. Auch für die Anmeldung der Arbeit gelten unterschiedliche Modalitäten. In einigen Fällen muss man sich Betreuer:innen aussuchen und diese selbst kontaktieren, bevor man die Arbeit anmelden kann. In meinem Bekanntenkreis taten sich an dieser Stelle die meisten Probleme auf, da die angefragten Personen nicht immer zeitnah reagierten oder die Betreuung nicht übernehmen wollten. Dann muss man sich weiter umschauen, was mitunter einige Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen kann. Um zu vermeiden, dass man schlussendlich in Zeitnot gerät oder sich das Studium ungewollt länger hinzieht, sollte man sich über diese Modalitäten frühzeitig informieren. Ich empfehle, sich bereits zwei bis drei Monate, bevor man mit dem Schreiben beginnen möchte, damit auseinanderzusetzen.

 

2. Schritt für Schritt vorgehen

Das Ende ist in Sicht, die Motivation entsprechend groß, nun schnell eine fertige Arbeit in den Händen halten zu wollen. Das kann wohl jede:r nachvollziehen. Jedoch empfiehlt es sich, auch in dieser Situation die Ruhe zu bewahren und kleinschrittig vorzugehen. Wenn man den ersten Tipp befolgt hat, muss man nichts überstürzen. Ich habe mir damals vorgenommen, jeden Tag zumindest den Laptop aufzuklappen und etwas zu Papier zu bringen, auch wenn es nur ein einziger Satz ist. Während des Schreibprozesses habe ich mein inhaltliches Konzept dann unzählige Male wieder umgeworfen und meinen neuesten Erkenntnissen angepasst. Langsam, aber stetig wurde auf diesem Wege eine ganze Arbeit daraus.

 

3. Es muss nicht perfekt sein

Tief im Inneren schlummerte bei mir doch der Wunsch, bei dieser finalen Aufgabe noch einmal alles herauszuholen und das nächste Meisterwerk der Wissenschaft zu erschaffen. Die unangefochtene Bibel der Bestattungskultur sollte es werden, mindestens! Abgesehen von diesem ebenso makaberen wie faszinierenden Thema, mit dem man sich Jahre und Jahrzehnte auseinandersetzen könnte, stellt man sich mit sehr hohen Ansprüchen schnell selbst ein Bein. Man könnte auch sagen, Perfektionismus bremst die Kreativität. Er sorgt nämlich dafür, dass man sich ewig mit Nachgrübeln und Selbstkritik aufhält, anstatt ins Machen zu kommen. Schlussendlich obliegt die Bewertung der Qualität deiner Abschlussarbeit auch nur Menschen, die eigene subjektive Prägungen und Sichtweisen mitbringen. Manche wird deine Argumentation in ekstatische Begeisterungsstürme versetzen, während andere nur müde eine Augenbraue heben und sich wieder ihrem Morgenkaffee zuwenden. Halte dich daher nicht monatelang damit auf, beispielsweise eine absolut perfekte Fragestellung zu entwickeln. Stell lieber eine Arbeitshypothese auf und passe diese dann im Verlauf des Schreibens an.

Solange man die Regeln korrekten wissenschaftlichen Vorgehens einhält, einheitlich zitiert und formale Vorgaben beachtet, ist erstmal alles im grünen Bereich. Um Unsicherheiten bezüglich der inhaltlichen Schlüssigkeit auszuräumen, empfiehlt es sich, eine Vertrauensperson Korrektur lesen zu lassen. Ebenso verhält es sich mit Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Diese sind nämlich wirklich vermeidbar und trüben den Gesamteindruck eurer Arbeit mitunter erheblich.

 

4. Fazit

Wie bei vielem im Leben gilt auch bei der Abschlussarbeit: Strukturiertes Vorgehen in Kombination mit einer Prise Tatendrang bringt euch sicher ans Ziel. Informiert euch rechtzeitig, damit ihr nicht über Formalien stolpert und nochmal umdisponieren könnt, wenn etwas nicht reibungslos funktionieren sollte. Steckt euch kleine und realistische Ziele und bleibt dafür stetig dran. Und zu guter Letzt: Setzt eure Ressourcen lieber für ein stabiles Grundgerüst ein als für perfektionistische Höhen. Und nun: Auf geht´s!