32. Deutscher EDV-Gerichtstag in Saarbrücken

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Man sieht einen Mann in einem holzvertäfelten Hörsaal hinter einem Rednerpult stehen und in ein Mikrofon sprechen. Hinter ihm wird eine Präsentation mit der Aufschrift "Willkommen beim 32. Deutschen EDV-Gerichtstag!" an die Wand geworfen.

Vom 13. bis 15. September 2023 findet auf dem Campus der Universität des Saarlandes der 32. Deutsche EDV-Gerichtstag statt. Die Fachtagung steht in diesem Jahr unter dem Motto „Digitaler Rechtsstaat“ und widmet sich den Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in Justiz, Anwaltsberuf und Gesetzgebung.

Den Auftakt machte heute die von unserem Vorsitzenden Professor Christoph Sorge organisierte Veranstaltung „Update IT-Sicherheit für die Praxis“. Diese nahm aktuelle Entwicklungen wie den Vorschlag der EU-Kommission zur Chatkontrolle in den Blick. Dabei sollen beispielsweise Anbieter von Cloudspeichern und Kommunikationsdiensten zur Überprüfung gespeicherter beziehungsweise ausgetauschter Inhalte verpflichtet werden. Ziel ist es, Darstellungen von sexuellem Kindesmissbrauch zu finden. Manuel Atug und Caroline Krohn von der Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Digitalisierung (AGND) beleuchteten den aktuellen Stand in der Debatte um die geplante Neuregelung. Dabei sind Sie auch auf die Konsequenzen für die Informationssicherheit eingegangen, die sich daraus für die EU ergeben könnten. Im Anschluss erläuterte Anna-Maria Praks vom Vulnerability Lab, SEC Consult Group, die Problematik rund um Sicherheitslücken durch eingebaute Backdoors bei IT-Geräten, beispielsweise bei Kameras.

PD Dr.-Ing. Christian Riess von der FAU Erlangen-Nürnberg und Peter Hense von der Spirit Legal Rechtsanwaltsgesellschaft warfen dann im zweiten Teil der Veranstaltung einen Blick auf den Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz vor Gericht. Problematisch kann es hier etwa dann werden, wenn Fotos und Videos, die als Beweisstücke dienen sollen, von einem Text-zu-Bild-Generator kreiert wurden.

In den folgenden zwei Tagen bietet sich ein spannendes Programm aus Vorträgen, Workshops und Events. Die offizielle Eröffnung mit der saarländischen Justizministerin Petra Berg ist für Donnerstag um 9 Uhr geplant und wird genau wie die anschließende Podiumsdiskussion zu ChatGPT in der Justiz live übertragen. Professor Sorge wird am Donnerstag um 14.30 Uhr gemeinsam mit Dr. Thomas Lapp und Dr. André Kudra über „Die Zukunft der elektronischen Signatur zwischen Quantencomputer und eIDAS-Revision“ referieren. Am letzten Tag der Veranstaltung wird er um 11 Uhr einen Vortrag zum Thema „Datenrecht und Data Act“ moderieren. Wie in den vergangenen Jahren werden mehrere hundert Expertinnen und Experten aus Justiz, Verwaltung, Wissenschaft, Anwaltschaft und Politik erwartet.

Das gesamte Programm finden Sie hier.